Veröffentlichungsdatum: 01.07.2024
Ein altes Sprichwort sagt, dass man aus Fehlern lernt. Das trifft definitiv auch auf das Investieren in Aktien zu. Denn wer einmal durch einen dummen Fehler viel Geld verloren hat, dem wird diese schmerzende Erfahrung im Gedächtnis bleiben, und die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass man den gleichen Fehler nicht ein zweites Mal in seiner Aktienlaufbahn begeht. Doch gerade, wenn es um das eigene Geld geht, muss es nicht notwendig sein, diese Fehler überhaupt einmal zu begehen. Lerne aus den Fehlern von Anderen und vermehre dein Vermögen, anstatt es durch einen blöden Anfängerfehler aufs Spiel zu setzen
Inhaltsverzeichnis
- 1 Die eigenen Fähigkeiten überschätzen
- 2 Mit wenig Geld braucht man nicht investieren
- 3 Keine Ziele haben
- 4 Geld investieren, welches du zeitnah benötigst
- 5 Internet-Tipps folgen
- 6 Trends hinterherlaufen
- 7 Fehlende Diversifikation
- 8 Markttiming betreiben
- 9 Fehlende Geduld
- 10 Emotionale Entscheidungen
- 11 Du weißt nicht, was du gekauft hast
- 12 Fazit
Die eigenen Fähigkeiten überschätzen
Natürlich ist es nicht unmöglich, dass du der nächste Warren Buffett bist, und ungeahnte Fähigkeiten beim Erkennen der zukunftsträchtigsten Aktien hast. Doch die Wahrscheinlichkeit ist eher gering, dass das tatsächlich so ist.
Gerade Anfänger, die zu Beginn einfach nur Glück hatten, oder während einer günstigen Marktphase begonnen haben zu investieren, überschätzen anschließend oftmals ihre eigenen Fähigkeiten. Sie schließen aus vergangenen Erfolgen automatisch auf zukünftige Erfolge und kennen eventuell nur steigende Kurse. Das Gefährliche daran ist, dass Anfänger, gerade wenn sie ein glückliches Händchen zu Beginn haben, oftmals spekulative Investitionen eingehen und mögliche Risiken ausblenden.
Stelle dir selbst die Frage, warum ausgerechnet du, der seit kurzem mit dem Investieren angefangen hat, besser als institutionelle Anleger sein solltest.
Warum solltest ausgerechnet du die Profis dauerhaft in ihrem eigenen Spiel schlagen? Als Anfänger mit wenig Erfahrung ist das eher unwahrscheinlich.
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Mit wenig Geld braucht man nicht investieren
Viele Privatpersonen glauben, dass Aktieninvestitionen sich nicht lohnen, weil sie zu wenig Geld zum Investieren zu Verfügung haben. Dieser Gedanke hat eventuell vor ein oder zwei Jahrzehnten noch teilweise zugetroffen, als die Depots von Aktienbrokern hohe Verwaltungsgebühren und Orderkosten verlangt haben, welche die Gewinne aufgefressen haben. Doch die Zeiten von hohen Depotgebühren sind lange vorbei.
Der breite Aktienmarkt erzielt auf einen langen Zeitraum Durchschnitt eine Rendite von ca. 8 Prozent. Wenn du vor 30 Jahren 10.000 Euro in eine Aktie oder einen ETF angelegt hättest, der jährlich 8 % Rendite erwirtschaftet hätte, wären diese 10.000 Euro inzwischen auf ein Vermögen von 100.626,57 Euro angestiegen. Dem Zinseszins sei Dank!
Keine Ziele haben
Du solltest genau wissen, welche Ziele du mit deinen Investitionen erreichen möchtest. Willst du mit sehr wenig Aufwand dein Vermögen wachsen lassen, oder reicht die eine durchschnittliche Rendite von 8 % pro Jahr? Dann wäre ein breitgefächerter ETF vermutlich die beste Wahl für dich.
Willst du mehr als „nur“ 8 % Rendite erreichen, und bist bereit, Zeit für eine passende Strategie und Recherche zu investieren? Dann wäre eine Investition in Einzelaktion sinnvoll.
Gehst du in einigen Jahren in die Rente, oder hast du noch mehrere Jahrzehnte vor dir? Trifft ersteres auf dich zu, solltest du hier eher defensive Aktienunternehmen und mit einem besonders geringen Risiko auswählen, welche weniger volatil sind.
Geld investieren, welches du zeitnah benötigst
Der breite Aktienmarkt erzielt zwar durchschnittlich 8 Prozent Rendite pro Jahr. Doch das heißt noch lange nicht, dass dein Vermögen jedes Jahr um 8 Prozent anwachsen wird. Es wird Jahre geben, in denen erzielst du eine weitaus höhere Rendite – es wird aber auch Zeiten geben, in denen fallen die Aktienkurse über einen langen Zeitraum. Und das kann unter Umständen auch mal mehrere Jahre in Folge der Fall sein.
Für den langfristigen Investor ist das kein Problem. Solange deine Aktienunternehmen sich operativ gut entwickeln, wird sich das früher oder später auch wieder im Aktienkurs widerspiegeln, und der Kurs wird vermutlich wieder auf sein faires Niveau ansteigen.
Wenn bei dir nun allerdings Investitionen wie z.B. der Kauf eines neuen Autos anstehen, du aber kein freies Geld zur Verfügung hast, hast du ein Problem und musst deine aktuell unterbewerteten Aktien zum tiefen Kurs verkaufen.
Internet-Tipps folgen
Sind wir mal ehrlich, wer hat es als blutiger Anfänger nicht getan? Internetforen oder soziale Medien wie Facebook, TikTok oder YouTube sind für viele Anfänger oftmals die erste Anlaufstelle, um sich über Aktien-Tipps zu informieren.
Doch das Problem liegt auf der Hand: Jeder kann im Internet seine Meinung veröffentlichen, egal ob er eine entsprechende Qualifikation vorweisen kann, oder nicht. Oftmals sind die typischen Aktien-Empfehlungen in den sozialen Medien hochspekulative Aktien, die nicht selten früher oder später zum Totalverlust führen.
Ein anderes Problem ist, dass Internet-Nutzer oftmals nur ihre eigenen Aktien empfehlen und sie hierdurch versuchen ihre Aktien zu „pushen“, wovon deren Aktienkurs profitieren könnte.
Mache grundsätzlich deine eigenen Recherchen, und informiere dich, wie du Aktienkennzahlen und deren operative Geschäftsentwicklung bewerten kannst. Wenn du dafür weder Zeit noch Lust hast, wäre wohl ein breit gestreuter ETF die bessere Wahl für dich.
Trends hinterherlaufen
Gerade die Aktien, die zuletzt am stärksten gestiegen sind, werden in der Regel auch am meisten im Internet empfohlen. Aus Angst etwas zu verpassen, investieren viele unerfahrene Anleger in gehypte Aktien, die in den letzten Monate 100 % und mehr Kursgewinne erzielen konnten.
Doch dann ist es meistens zu spät. Schließe nie aus vergangenen Kursentwicklung auf zukünftige Kursentwicklungen! Ansonsten wirst du feststellen, dass du oft nahe am Hochpunkt kaufst, und relativ häufig Geld verlieren wirst.
Fehlende Diversifikation
Lege nie alle Eier in einen Korb – denn dieser Fehler kann dich sehr teuer zu stehen kommen. Wenn du dein investierbares Vermögen nur in ein paar wenige Aktien aufgeteilt hast, verlierst du bereits einen großen Anteil des Gesamtwertes, wenn nur eine einzige deiner Aktien unter die Räder kommt.
Ein breit aufgestelltes und diversifiziertes Depot hingegen kann Schwankungen besser abfedern und das Risiko deutlich reduzieren.
Teile dein Depot in mindestens 15 bis 20 unterschiedliche Aktien auf, um dein Risiko zu minimieren. Suche dir außerdem Aktien aus unterschiedlichen Ländern, unterschiedlichen Kontinenten, unterschiedlichen Währungsräumen und unterschiedlichen Branchen aus, um das Klumpenrisiko minimal zu halten.
Denke immer daran, dass ein Verlust immer sehr schwer aufzuholen ist: Eine Aktie, die um 50 % fällt, muss anschließend um 100 % steigen, um wieder beim Ausgangswert anzukommen.
Markttiming betreiben
„Niemand war je in der Lage, die Börse vorherzusagen. Es ist eine totale Zeitverschwendung. In der von Forbes veröffentlichten Hitparade der Reichen der Welt war noch nie ein Börsentiming-Experte vertreten“ Dieses Zitat stammt von Börsenlegende Peter Lynch und ist bereits einige Jahrzehnte alt.
Und dennoch ist es aktuell wie nie zuvor. Diverse Studien konnten belegen, dass das langfristige Halten von Aktien über einen langen Zeitraum immer rentabler ist, als aus- und wieder einzusteigen, wenn es bestimmte Analysten aufgrund verschiedenster Kennzahlen empfehlen.
Wer versucht, von kurzfristigen Marktschwankungen zu profitieren, verpasst oft die langfristigen Vorteile vom Zinszinseffekt.
Fehlende Geduld
Sehe das Investieren als eine Art Marathon an – und nicht als Sprint. Über einen kurzen Zeitraum können sich auch die besten Aktien mal in die falsche Richtung entwickeln.
Wenn du jetzt die Geduld verlierst, verkaufst, und wieder in die nächste Aktie hüpfst, wirst du nicht dabei sein, wenn die Aktie wieder zu ihrem fairen Wert oder sogar darüber hinaus steigt. Darüber hinaus wirst du eine hohe Summe an Transaktionsgebühren ansammeln, die deinen Gewinn auffressen können.
Geduld und Vertrauen an die eigene Strategie ist der Schlüssel zum langfristigen Erfolg!
Emotionale Entscheidungen
Viele junge Anleger begehen den Fehler, dass sie gierig werden, wenn die Aktienkurse ein Höchststand nach dem anderen erreichen.
Andersherum kann es schon auch mal beängstigend werden, wenn die Aktienkurse scheinbar nicht mehr aufhören wollen zu fallen. Wenn man dann die Nerven verliert, verkauft man genau am Tiefpunkt, kurz bevor die Talsohle durchschritten ist.
Genaue diese Emotionen gilt es im Griff zu haben. Solltest du dich selbst dabei erwischen, denke an Warren Buffett‘s lehrreiches Zitat zurück: „Sei ängstlich, wenn andere gierig sind, und gierig, wenn andere ängstlich sind.“
Du weißt nicht, was du gekauft hast
Dieser Punkt ist eng an den vorherigen Punkt „Emotionalität“ geknüpft. Du musst unbedingt das Geschäftsmodell deiner Aktienunternehmen verstehen. Womit verdienen sie ihr Geld? Von welchen Faktoren hängt eine positive Geschäftsentwicklung ab? Wo liegen die Stärken, Schwächen und Wettbewerbsvorteile des Unternehmens? Welche Risiken existieren?
Wenn du die Antworten auf diese Fragen kennst, wirst du nicht in Panik verfallen, wenn die Aktie einmal stärker korrigieren sollte.
Fazit
Das Investieren in Aktien bietet viele Chancen, birgt jedoch auch einige Risiken. Fehler werden sich nie vollständig vermeiden lassen. Mit einer klaren Strategie, einer gründlichen Recherche und etwas Geduld jedoch sollte es dir möglich sein, langfristig an der Börse erfolgreich zu sein und deine finanziellen Ziele zu erreichen.
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